Seit mehr als 17 Jahren baut Abraam Kosmidis Brücken zwischen deutschen Interessen und griechischen Möglichkeiten. Der griechische Rechtsanwalt betreibt seit 1992 die Rechtsanwaltskanzlei Kosmidis & Partner und hilft deutschen Firmen bei der Gründung eines Tochterunternehmens in Griechenland sowie bei der Ansiedlung von neuen Unternehmen. Welche Schwierigkeiten und Umwege es trotz der gemeinsamen Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) gibt, beschreibt Abraam Kosmidis auf seiner Website www.rechtsanwalt-griechenland.de. Im Interview berichtet der Jurist von seiner spannenden Arbeit.

Was gibt es für Gründe in Griechenland ein Unternehmen/eine Firma zu gründen?
Die Ausbreitung nur auf dem nationalen Markt genügt erfolgreichen Unternehmen aus gewichtigen Gründen seit langem nicht mehr. Die stetige Erweiterung des EU-Binnenmarktes bietet expansionsfreudigen mittelständischen und großen Unternehmen vielfältige Chancen und Gelegenheiten zur länderübergreifenden Expansion. Griechenland als eines der frühen EU-Mitgliedsstaaten nimmt wegen dem hohen Maße an Stabilität und Rechtssicherheit auf allen maßgeblichen Gebieten (Gerichte, politisches System, Schutz des Eigentums usw.), als auch wegen seiner zentralen geostrategischen Lage auf dem Balkan, eine besondere Stellung unter den für eine Expansion besonders geeigneten Ländern ein.

Was für Bedingungen gibt es, die eine bessere Existenzgründung ermöglichen als in Deutschland?
Griechenland fördert die Ansiedlung von Unternehmen aus einer Reihe von Branchen durch die Gewährung von teils hohen Fördermitteln. Ein Kriterium für die Höhe der Fördermittel ist die Region, in welcher das Unternehmen angesiedelt werden soll.

Wie lange beschäftigen Sie sich bereits mit dem Thema „Existenzgründung in Griechenland“?
Mit dem Thema beschäftige ich mich seit etwa 1992, in den letzten zehn Jahren davon sehr intensiv.

Wie sind Sie auf das Thema aufmerksam geworden?
Durch die Bedürfnisse und Probleme von Unternehmen beim und im Zusammenhang mit Ihrem unternehmerischen Gang ins Ausland. Meine Vorstellung war es dabei, deutschsprachigen Unternehmen ein Beratungsumfeld zu bieten, welches sie zB aus Deutschland kennen und ihnen vertraut ist. Also mit den selben Standards, dem selben Service und einem spezialisierten know how und das Ganze selbstverständlich auf deutsch.

Worauf müssen Existenzgründer in Griechenland ganz besonders achten?
Sie müssen zunächst realisieren, dass sie in einem anderen Land investieren möchten. Als zweiten Schritt gilt es zu akzeptieren, daß vieles im Ausland anders funktioniert. Ich empfehle deshalb, sich nicht durch ständige Vergleiche zwischen den beiden Ländern aufzureiben, sondern konstruktiv zu versuchen, mit den landesspezifischen rechtlichen und sonstigen Eigenheiten zurecht zu kommen. Hierin sehen wir übrigens einen weiteren Beratungsansatz unserer Anwaltsgesellschaft.

Sehen Sie Vorteile durch die Globalisierung bei der Existenzgründung in Griechenland oder im europäischen Ausland?
Absolut. Vieles ist in der EU durch entsprechende Verordnungen, Richtlinien etc. bereits harmonisiert bzw. vereinheitlicht worden. Die gemeinsame Währung in der EU ist dabei genauso ein wichtiger Eckpfeiler für die Vereinfachung der länderübergreifenden geschäftlichen Tätigkeit in der EU, als auch die Freizügigkeit, die Vereinfachung der Geldmittelflüsse innerhalb der EU, der Abbau der Zölle und sonstiger Hindernisse. Bei der Expansion kann auf die in anderen EU-Mitgliedsstaaten bereits bewährten und erprobten Geschäftsmodelle zurückgegriffen und diese in Griechenland erfolgreich implementiert werden.

Gibt es mehr Neugründungen in Griechenland oder gründen mehr bereits etablierte Unternehmen ein Tochterunternehmen?
Sowohl als auch. Es überwiegen jedoch deutlich die Gründungen von selbständigen Tochtergesellschaften solcher Unternehmen, welche ihren Stammsitz in Deutschland haben, bzw. weitere Landesgesellschaften in verschiedenen europäischen Ländern betreiben.

Wenn Sie ein neues Unternehmen gründen müssten, in welchem Land würde das sein?
In Griechenland.

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