Freiberufler, Kleinunternehmer, Land- und Forstwirte und Arbeitnehmer mit selbstständiger Nebentätigkeit, die ihren Gewinn durch Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben nach § 4 Abs. 3 EStG ermitteln, müssen für das Jahr 2005 erstmals das neue Steuerformular „Anlage EÃœR“ ausfüllen und ihrer Einkommensteuererklärung beilegen.

In dem neuen Formular müssen streng formalistisch zahlreiche detaillierte Angaben zu Einnahmen und Ausgaben gemacht werden. Um dies leisten zu können, werden die bisherigen Aufzeichnungen wahrscheinlich geändert, umgestellt und verfeinert werden müssen. Obwohl das Formular nach heftiger Kritik im letzten Jahr überarbeitet und entschlackt wurde, sind immer noch viele Abfragen und die zugrunde liegenden Gesetzesregelungen schwierig zu verstehen. Das Ausfüllen der insgesamt 67 Abfragezeilen auf dreieinhalb Seiten erfordert viel zusätzliche Arbeit und Kenntnis – und damit häufig auch weitere Kosten für fachliche Beratung und Unterstützung.

STEUERRAT: Kleinstunternehmer, deren Betriebseinnahmen in der Summe unter 17 500 EUR liegen, brauchen die neue „Anlage EÃœR“ nicht auszufüllen. Sie können ihren Gewinn wie bisher formlos ermitteln.

Grundlage für das neue Steuerformular ist das sog. „Kleinunternehmerförderungsgesetz“ vom 11.7.2003. Doch entgegen dem hehren Namen werden hiermit keineswegs Kleinunternehmer gefördert, sondern durch eine neue Schikane zusätzlich belastet. Die Steuererklärung wird erneut schwieriger, denn nun müssen ein zusätzliches Formular ausgefüllt, Anlagen erstellt und sehr viel mehr Angaben gemacht werden als bisher. Das erfordert wesentlich detailliertere Aufzeichnungen und mehr Arbeit bei der Buchführung – ganz zu schweigen davon, dass viele Abfragen im Formular immer noch unverständlich sind.

Eine große Hilfe beim Verstehen und Ausfüllen des neuen Steuerformulars „Anlage EÃœR“ bietet das Steuerfachportal www.Steuerrat24.de in der Rubrik ‚Selbstständige‘. Hier findet der interessierte Leser eine ausführliche Ausfüllhilfe, in der das neue Steuerformular Zeile für Zeile verständlich erläutert wird. Außerdem können die erforderlichen Anlagenverzeichnisse und ein Berechnungsbogen zur Ermittlung der abziehbaren und nichtabziehbaren Schuldzinsen heruntergeladen werden. Ferner gibt es erstmals ausführliche und verständliche Ausführungen zu der recht komplizierten Frage, wie denn ein Betriebs-Pkw in der Einnahmen-Ãœberschussrechnung zu behandeln ist.