Steuern auf Langstreckenziele – diskriminierend und einseitig
Berlin (ots) – Gemeinsame Erklärung von Australien, Kenia, Neuseeland, den Seychellen, Singapur, der Republik Südafrika sowie der Karibischen Tourismus Organisation als Repräsentant von 33 Langstreckenflugzielen vom 11. März 2011 – ITB, Berlin
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Auf Einladung des Tourismus Ministers der Republik Südafrika, Marthinus van Schalkwyk, haben sich Tourismus Minister und hochranginge Repräsentanten von Langstreckenzielen in Berlin im Rahmen der ITB 2011 getroffen, um einseitige und diskriminierende Steuern für Langstreckenziele zu besprechen, die von einigen europäischen Ländern auferlegt wurden.
„Wir haben uns hier in Berlin getroffen, um unsere Tourismusindustrien zu rationalisieren und sie wachsen zu lassen und es ist wichtig zu beachten, dass Tourismus ein Hauptpfeiler für die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Armutsbekämpfung, für sozialwirtschaftliche Entwicklungen und für zwischenmenschliche Kontakte in unseren Ländern ist. Man muss verstehen, dass dieser Sektor eine wichtige Einnahmequelle darstellt: 30% der weltweiten Serviceleistungen, was einem Wert von einer Billion US Dollar pro Jahr entspricht, und 45% der totalen Serviceleistungen von Entwicklungsländern, machen dies zu einem wichtigen Faktor für Wachstum in der globalen Wirtschaft.
Wir glauben, dass die kohlenstoffarme Entwicklung von nachhaltigen Öko-Tourismus-Zielen und nachhaltige Beförderungsarten von großer Bedeutung sind, bemerken jedoch den Anstieg von einseitigen und diskriminierenden Steuern, die von einigen europäischen Ländern auf internationale Reisen auferlegt wurden, vor dem Hintergrund, dass in 2012 die Luftfahrt außerdem in das EU Emissionshandels-System mit einbezogen wird.
Wegen all dieser genannten Punkte und auf Grund unser Verpflichtungen unter der ICAO möchten wir jetzt unserer Sorge Ausdruck verleihen:
Diese einseitigen Steuern und deren Berechnungsgrundlage sind grundsätzlich diskriminierend, da sie Kurzstreckenflüge gegenüber Langstreckenflügen bevorzugen. Insbesondere durch die Berechnung mittels „distance banding“, basierend auf den Distanzen zwischen Hauptstädten, werden Langstrecken benachteiligt. Die Größenordnung dieser Steuern für Langstreckenziele ist völlig überhöht. Die Internationale Air Transport Association (IATA) schätzt, dass die Kosten für Flüge auf diesen Strecken sich um 3-5% erhöhen könnten, was einen negativen Einfluss auf die Passagier- und Touristenanzahlen haben wird sowie die Wahrnehmung von Langstreckenzielen negativ beeinflussen wird. Wir möchten betonen, dass es keine praktische Alternative zu Flugreisen bei Langstrecken gibt, während Reisende in Europa Alternativen wie Zug, Auto oder Fähren wählen können, um die Belastung der neuen Steuern zu umgehen.
Als gleichgesinnte Langstreckenziele sind wir besorgt über die langzeitlichen negativen Auswirkungen, die diese Steuern auf unseren Wettbewerb haben werden. Es ist notwendig, dass doppelte Maßnahmen vermieden werden, die Fortschritte zu einem multilateralen Ansatz beeinträchtigen könnten.
Wir rufen daher alle beteiligten Länder auf, diese überhöhten und diskriminierenden Steuern, die einen negativen Effekt auf Langstreckenziele sowie deren wirtschaftliche Entwicklung haben, zu überdenken.
Wir erkennen viele fortlaufende Bemühungen von verschiedenen Ländern und Regionen und sprechen hiermit eine Einladung für andere Länder aus, die auch von diesen einseitigen und benachteiligten Steuern betroffen sind, Teil des Prozesses zu werden“, so der Tourismus Minister der Republik Südafrika, Marthinus van Schalkwyk, bei einer Pressekonferenz auf der ITB am 11. März 2011.
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