Beitragssatz zur Rentenversicherung senken, anstatt eine Erhöhung der Renten
Die gute Arbeitsmarktentwicklung sorgt aktuell für eine üppig gefüllte Rentenkasse. Das weckt Begehrlichkeiten. Doch statt an einen zusätzlichen Rentenbonus zu denken, sind erst einmal die Beitragszahler dran. Die müssen nämlich aktuell einen um etwa 1 Prozentpunkt höheren Beitragssatz schultern, weil in der Vergangenheit Rentendämpfungen ausgelassen und bereits 2008 die gesetzlichen Ruhegelder außer der Reihe angehoben wurden.
Im Boom-Jahr 2007 rechnete die Bundesregierung noch damit, den Beitragssatz zur Rentenversicherung in diesem Jahr von 19,9 auf 19,3 Prozent senken zu können. Ab 2012 sollten sogar 19,1 Prozent reichen. Doch dann kam alles anders – aber nicht nur wegen der Wirtschaftskrise. Bereits zum 1. Juli 2008 gab es eine außerordentliche Rentenerhöhung – mit der Konsequenz, dass die Beitragszahler 2011 gänzlich auf Entlastungen verzichten mussten. Die angepeilten 19,1 Prozent wurden erst für das Jahr 2013 in Aussicht gestellt. Doch inzwischen ist vor 2014 kaum mit einer Senkung zu rechnen.
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Allein die Finanzierung der außerordentlichen Rentenerhöhung kostet die Beitragszahler aktuell knapp 3 Milliarden Euro extra. Mit weiteren 7,8 Milliarden Euro schlagen die ausgelassenen Rentendämpfungen der Jahre 2005, 2006 und 2010 zu Buche. Das alles soll zwar Schritt für Schritt nachgeholt werden. Bis dahin müssen die Beitragszahler aber die zusätzlichen Lasten schultern. Dem entspricht in diesem Jahr umgerechnet fast 1 Beitragssatzpunkt. Die günstige Einnahmenentwicklung sollte deshalb vor allem genutzt werden, um den Beitragssatz zu senken, statt die Beitragszahler mit außerordentlichen Rentenerhöhungen dauerhaft zu belasten.
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