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BFH Urteil I R 116/08 Steuerneutrale Verrechnung von Rückzahlungen vom steuerlichen Einlagekonto gegen Buchwerte gehaltener Anteile


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Ob § 20 Abs. 1 Satz 3 EStG 1997 n.F. im Ergebnis die Freistellung einer Gewinnausschüttung nach § 8b Abs. 1 KStG 1999 n.F. ausschließt, wenn die Ausschüttung aus dem steuerlichen Einlagekonto der Gesellschaft gespeist wird, ist allerdings umstritten. Ein Teil des Schrifttums verneint das (vgl. z.B. Dötsch/Pung, Der Betrieb –DB– 2003, 1016; dieselben in Dötsch/Jost/Pung/Witt, Die Körperschaftsteuer, § 8b KStG Rz 24, 80; Eilers/Schmidt, GmbH-Rundschau –GmbHR– 2003, 613; Füger/Rieger, Finanz-Rundschau –FR– 2003, 543; Herzig, DB 2003, 1459; Rödder/Schumacher, Deutsches Steuerrecht 2003, 909; Janssen in Mössner/Seeger, KStG, § 8b Rz 43; Kröner in Ernst & Young, KStG, § 8b Rz 52; Watermeyer in Herrmann/Heuer/ Raupach, EStG und KStG, § 8b KStG Rz 32; Binnewies in Streck, KStG, 7. Aufl., § 8b Rz 34; Otto, Die Besteuerung von gewinnausschüttenden Körperschaften und Anteilseignern nach dem Halbeinkünfteverfahren, 2007, S. 130 ff., S. 342 ff., jeweils m.w.N.; vgl. auch zur parallelen Fragestellung in § 3 Nr. 40 Satz 1 Buchst. a und Buchst. d EStG 1997 n.F.: Heinicke in Schmidt, EStG, 28. Aufl., § 3 Stichwort Halbeinkünfteverfahren, dort unter 4 b [4]; Pung/Dötsch in Dötsch/Jost/Pung/Witt, a.a.O., § 3 Nr. 40 EStG Rz 35; Hötzel in Schaumburg/Rödder, Unternehmenssteuerreform 2001, S. 216, 227). Insbesondere die Finanzverwaltung ist anderer Ansicht (BMF-Schreiben in BStBl I 2003, 292, Rdnr. 6). Der Senat folgt dieser Verwaltungspraxis (ebenso Menck in Blümich, EStG/KStG/GewStG, § 8b KStG Rz 37; Jünger in Lademann, KStG, § 27 n.F. Rz 24; Frotscher in Frotscher/Maas, KStG/UmwStG, § 8b KStG Rz 20f; Gosch, KStG, 2. Aufl., § 8b Rz 106; Heger, daselbst, § 27 Rz 9; zu § 3 Nr. 40 EStG 1997 n.F. z.B. Balmes/Schützeberg in Erle/Sauter, KStG, 2. Aufl., § 3 EStG Rz 107; Intemann in Herrmann/Heuer/ Raupach, a.a.O, § 3 Nr. 40 EStG Rz 113; Warnke, ESt-Berater 2002, 21, 23; Ritzer in Frotscher, EStG, § 3 Nr. 40 Rz 199ng, 199o; s. auch von Beckerath in Kirchhof/Söhn/Mellinghoff, EStG, § 3 Nr. 40 Rz B 40/223 und B 40/241; Eilers/Wienands, GmbHR 2000, 1229, 1235; Dinkelbach, Besteuerung des Anteilsbesitzes an Kapitalgesellschaften im Halbeinkünfteverfahren, 2006, S. 213 ff.: analoge Anwendung von § 3 Nr. 40 Satz 1 Buchst. a EStG 1997 n.F).


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Nach Maßgabe der Einschränkung in § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG 1997 n.F., welche in § 8b Abs. 1 Satz 1 KStG 1999 n.F. infolge des Gesamtverweises auf § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG 1997 n.F. ausdrücklich miteinbezogen wird, werden Beträge, die sich aus einer Einlagenrückgewähr speisen, nicht freigestellt. Denn § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG 1997 n.F. belässt den Rückzahlungsbeträgen zwar prinzipiell den Charakter von „Bezügen“; ausgeschlossen wird lediglich ihre Zugehörigkeit zu den „Einnahmen“. „Einnahmen“ (i.S. von § 8 Abs. 1 EStG 1997 n.F.) sind jedoch –wie sich unzweideutig aus § 8b Abs. 2 Satz 1 KStG 1999 n.F. ergibt, der entsprechende „Einnahmen“ des Empfängers der Kapitalerträge i.S. von § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG 1997 n.F. verlangt (vgl. Dinkelbach, a.a.O., S. 216)– Voraussetzung dafür, dass überhaupt steuerbare Bezüge und damit –worauf das FG zutreffend hinweist– zugleich „Einkünfte“ i.S. von § 20 Abs. 1 Nr. 1 (Satz 1 und 2) i.V.m. § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 EStG 1997 n.F. vorliegen können. Fehlt es an „Einnahmen“, scheiden damit letztlich auch „Bezüge“ im vorgenannten Sinne aus. Als solche sind die entsprechenden Ausschüttungen keine (steuerfreien) Einnahmen, sondern nicht steuerbare Vermögensmehrungen.



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