Deutliche Lohnerhöhungen in diesem 2011 erwartet
Kölner Stadt-Anzeiger: IW-Chef Michael Hüther sagt kräftiges Lohnplus in Deutschland voraus/“Bei Arbeitnehmern kommt real etwas an“
Köln (ots) – Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Michael Hüther erwartet kräftige Lohnerhöhungen in diesem Jahr. „Lassen Sie die drei vor dem Komma stehen, um den Spielraum abzustecken“, sagte Hüther dem Kölner Stadt-Anzeiger (Wochenendausgabe). Da die Preise stabil seien, „wird dieses Jahr mit Sicherheit real etwas bei den Arbeitnehmern ankommen“, so der Ökonom.
Auch die Eurokrise werde dabei keinen Strich durch die Rechung machen. Die EU-Währung sei „stabiler als die D-Mark sowohl nach innen wie nach außen“. Statt einer Währungskrise handele es sich bei den derzeitigen Turbulenzen um „eine Krise des politischen Handelns in der Europäischen Währungsunion“.
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Der Vorschlag von Ex-BDI-Chef Hans Olaf Henkel zur Eurorettung, nämlich die Aufteilung in einen Nord- und einen Süd-Euro, ist laut Hüther „absoluter Schmarrn“. Mit einer solchen Aufspaltung werde die europäische Wirtschaftsunion zerstört. „Der Nord-Euro würde kräftig gegenüber dem Süd-Euro aufwerten“, sagte Hüther. Für den Ökonom zöge ein solcher Schritt die „dramatischen Auswirkungen eines deflationären Schocks“ nach sich. „Die Aufwertung würde heftig ausfallen und könnte bis zur Hälfte aller Jobs in der Exportindustrie zerstören.“ Kurzfristig seien dabei „2,5 bis 3 Millionen“ Jobs bedroht.
Um die europäische Integrationskraft zu stärken und einen Ausgleich zwischen starken und schwachen Nationen zu fördern, sollten laut Hüther „klar definierte europäische Themen, die aufgrund ihrer externen Effekte auf alle Mitglieder ausstrahlen, vergemeinschaftet werden“. Dabei kämen die europäischen Infrastrukturnetze oder die Verteidigung“ in Frage. „Für diese exakt umrissenen europäischen Aufgaben könnte man dann eine Zweckfinanzierung auf EU-Ebene organisieren. Genau wie es heute Bundesautobahnen gibt, würde es dann transeuropäische Autobahnen geben, die über die europäische Ebene finanziert würden“, sagte Hüther der Zeitung.
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