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Elektroautos werden Klima auf absehbare Zeit nicht retten



Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) kritisiert den heute vom Bundeskabinett beschlossenen »Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität« als zu unkonkret. Statt gezielter Maßnahmen enthalte der Entwicklungsplan vor allem unverbindliche Absichtserklärungen.


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Es reiche zudem nicht aus, wenn die Bundesregierung ankündige, parallel zur Förderung der E-Mobilität auch den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen zu wollen. Sie müsse tatsächlich sicherstellen, dass dies konsequent auch gegen den Widerstand der Atom- und Kohlestromkonzerne wie RWE und Vattenfall angegangen werde. Hier habe die Bundesregierung ein Glaubwürdigkeitsproblem. Klimaverträglich werde die Elektromobilität erst dann, wenn der dafür benötigte Strom regenerativ gewonnen werde. Zudem sei es für den Klimaschutz viel hilfreicher, statt einer bestimmten Technologie generell den Bau spritsparender Modelle zu fördern. Die Elektromobilität werde noch lange Zeit ein Nischenprodukt bleiben, der Verbrennungsmotor hingegen über Jahrzehnte den Markt bestimmen.

Werner Korn vom VCD-Bundesvorstand: „Die Bundesregierung weckt mit ihrem Entwicklungsplan falsche Erwartungen beim Verbraucher. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee spricht von einer Revolution, dabei gibt es heute noch kein einziges serienmäßiges Elektrofahrzeug zu kaufen. Für das Jahr 2020 werden gerade einmal eine Million E-Mobile auf unseren Straßen prognostiziert − im Gegensatz zu 50 Millionen Dieseln und Benzinern. Ein Elektroauto wird zudem nicht die Reichweite wie die mit Verbrennungsmotor betriebenen Pkw haben. Umweltminister Sigmar Gabriel wirbt damit, dass Autofahren durch die E-Mobilität billiger wird. In den ersten Produktionsjahren werden diese Autos jedoch 10 000 bis 20 000 Euro teuer sein als Benziner oder Diesel. Außerdem wird der Finanzminister sicherlich ein Äquivalent für die Mineralölsteuer auf den Fahrstrom erheben.”


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Eine Kaufförderung der ersten 100 000 Elektrofahrzeuge ab 2012, wie es die große Koalition nun anstrebt, lehnt der VCD ab. Wenn, dann sollte es grundsätzlich eine finanzielle Förderung von energieeffizienten Fahrzeugen geben, unabhängig von deren Antriebsart. So könnte beispielsweise der Kauf jedes Autos, das weniger als 60 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoße, unterstützt werden. Für E-Autos müsse dafür schnell ein Verbrauchstest entwickelt werden, für den dann die CO2-Emissionen entsprechend dem deutschen Strommix errechnet werden müssten.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Die deutsche Autoindustrie brennt derzeit ein Feuerwerk zu Elektroautos ab. Dabei bietet sie kein einziges elektrisch betriebenes Serienfahrzeug an. Der Elektro-Smart oder der BMW Mini E, die mit großem Werbeaufwand in Modellversuchen unterwegs sind, sind umgebaute Benziner und keine wirklichen Neuentwicklungen. Doch das Elektroauto hat keine Zukunft als klassische Rennreiselimousine. Am besten passen Elektroautos als Stadtfahrzeuge in Fahrzeugpools, aus denen man Autos je nach Bedarf zu verschiedenen Nutzungszwecken leiht. In einer anderen Mobilitätskultur machen E-Autos Sinn. Dann brauchen sie auch keine große Reichweite.”


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