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Falsche Angaben zur Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte können als Steuerhinterziehung gewertet werden



Der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. (VLH) informiert:
Falsche Angaben zur Entfernung bei Arbeitswegfahrten können unter gewissen Umständen als Steuerhinterziehung gewertet werden.


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„Aufwendungen für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte können in der Höhe von 30 Cent pro Entfernungskilometer und Arbeitstag steuerlich geltend gemacht werden“, so Jörg Strötzel, Vorsitzender der VLH. „Wer dabei vorsätzlich falsche Angaben macht, in dem er einen zu langen Arbeitsweg angibt, dem droht nicht nur eine Steuernachzahlung, sondern ggf. auch ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung“, so Strötzel weiter.

So hat das Finanzgericht Rheinland-Pfalz eine Steuerhinterziehung in einem Fall angenommen, in dem der Steuerbürger die längere Wegstrecke zu seinem früheren Arbeitsort weiter erklärt hat, obwohl seine jetzige Arbeitsstätte näher zur Wohnung liegt (Az. 3 K 2635/08). Auch wer zum Beispiel dem Finanzamt Glauben macht, dass er nicht von einer Zweitwohnung nahe des Arbeitsortes, sondern von seiner weiter entfernten Hauptwohnung zur Arbeit gefahren sei, begeht eine Steuerverkürzung.

„Die wird mit einer Strafe oder Geldbuße geahndet“ erklärt Strötzel. Und er weist darauf hin, dass das Finanzamt in solchen und ähnlichen Fällen die Steuerbescheide auch bis zu zehn Jahren zurück ändern und die Einkommensteuer neu berechnen kann. Zu der Steuernachzahlung kommen dann auch noch Zinsen in Höhe von 6 % pro Jahr dazu.

Nach Erkenntnissen der VLH werden die angegebenen Entfernungen von den Finanzämtern häufig über Routenplaner geprüft. Grundsätzlich ist die kürzeste benutzbare Straßenverbindung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte maßgebend. Eine längere Wegstrecke kann allerdings angesetzt werden, wenn diese Verbindung offensichtlich verkehrsgünstiger ist. Eine solche Fahrtstrecke wird regelmäßig aber nur akzeptiert, wenn sie zu einer Zeitersparnis von mehr als einer halben Stunde pro Tag führt.

Wer sich bei den Angaben in seiner Steuererklärung unsicher ist, sollte einen Lohnsteuerhilfeverein oder Steuerberater aufsuchen.

Der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. (VLH) ist Deutschlands größter Lohnsteuerhilfeverein und betreut über 700.000 Mitglieder. Durch seine bundesweit rund 2.800 örtliche Beratungsstellen – viele davon sind nach DIN 77700 zertifiziert – erstellt er Steuererklärungen für Arbeitnehmer und Rentner im Rahmen der gesetzlichen Beratungsbefugnis nach § 4 Nr. 11 StBerG. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.vlh.de bzw. können unter der kostenfreien Rufnummer 0800/1817616 erfragt werden.

Ansprechpartner:
Bernhard Lauscher, Steuerberater, Pressesprecher der VLH
Tel.: 06321 / 4901-0
Fax: 06321 / 4901-49
Email: presse@vlh.de
Web: www.vlh.de/presse

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