Handel mit Emissionsrechten – Hacker fischten CO2-Emissionszertifikate ab
Cottbus (ots) – Die gefälschten Mails kamen am vergangenen Donnerstag: Ein Absender, der Vertrauen erweckend klang: ein Name, ein Vorname und hinter dem @-Zeichen „tradingprotection.com“. Doch den Absendern ging es nicht um den Schutz des Handels, es ging ihnen um einen Angriff auf den Handel mit Emissionsrechten. Kann sein, dass sie klimapolitische Motive hatten. Schlimm wäre es, wenn der Verdacht zuträfe, dass CO2-Verursacher sich gegenseitig beklauten, um zwölf Euro für das Recht zu sparen, eine Tonne Kohlendioxid (CO2) auszustoßen.
Klar ist, dass hier getäuscht und getrickst wurde, dass es um kriminelle Methoden ging, und die Geschädigten sehr leichtfertig gehandelt haben. Etwa 2000 Unternehmen und Einrichtungen nutzen das Emissionshandelsregister, in dem – wie auf einem Bankkonto – die Verschmutzungsrechte von Kraftwerken, Raffinerien, Stahlwerken und den Banken lagern, die im Auftrag der Industrie mit den Rechten handeln. Sieben der 2000 Nutzer erkannten die kriminellen Absichten nicht. Das verwundert. „Leider gab es in einigen Ländern Angriffe auf den Emissionshandelssystem.“ So begann besagte Mail. Es stand „den Emissionshandelssystem“ drin, nicht „das Emissionshandelssystem“. Danach folgten weitere Rechtschreibfehler, auch ein falsch angewandter Genitiv. Mit ein wenig Sprachsensibilität hätten alle aufmerken und erkennen müssen, dass hier Nachlässige am Werk waren. Es sind die gleichen, mittlerweile plump wirkenden Methoden, wie sie bei Angriffen auf private Online-Konten vorkommen. Das sollte bekannt sein.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau