Höhe der staatlichen Riester Förderung wird oft unterschätzt
Berlin (ots) – Die Riester-Förderung für Bausparverträge und für die Finanzierung von Wohneigentum hat sich schnell etabliert. 16 Monate nach der Einführung sind bei den Landesbausparkassen (LBS) bereits über 250.000 Wohn-Riester-Bausparverträge abgeschlossen worden.
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„Dieser Erfolg ist um so bemerkenswerter, als es immer noch viele Informations-Defizite gibt“, stellt LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm fest. Neue Befragungsergebnisse zeigten, dass die Reichweite der Wohn-Riester-Förderung immer noch massiv unterschätzt werde, sowohl was die Zielgruppen angeht, als auch den Verwendungszweck und die Förderhöhe. Mehr Aufklärung könne die Altersvorsorge mit Wohneigentum daher weiter voranbringen. |
Der LBS-Sprecher verweist auf eine aktuelle Umfrage vom Jahresbeginn. Danach haben immerhin drei Viertel der LBS-Kunden bereits vom „Wohn-Riester“ gehört. Aber von denen, die sich zum Kreis der Berechtigten äußern konnten, waren 58 Prozent irrtümlich der Auffassung, die Förderung gebe es nur innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen. Viele gehen auch davon aus, dass die Förderung nur für die Ansparphase gilt. Und die meisten unterschätzen die Höhe der Riester-Zulagen mehr oder weniger deutlich. „Ich bin mir sicher, dass Umfragen in der Gesamtbevölkerung sogar noch größere Wissenslücken ergeben hätten, als wir sie bei der Befragung unserer Kunden identifiziert haben“, bewertete Hamm das Ergebnis. |
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Gerade für Schwellenhaushalte erreicht nach Information der LBS die Förderung eine beachtliche Höhe. So könnten Familien mit zwei kleinen Kindern Jahr für Jahr 908 Euro an Zulagen erhalten. Dafür sind bei mittleren Einkommen vielfach eigene Spar- oder Tilgungsleistungen nötig, die sogar unter diesem Wert liegen können; mit anderen Worten: Die Wohn-Riester-Förderung kann über 100 Prozent der Eigenleistungen betragen. Das macht sich nach Hamms Worten als spürbare Entlastung bemerkbar: „Denn der Staat zahlt im Endeffekt für ein Darlehen von 90.000 Euro ein Prozent Tilgung.“ Und diese Hilfe gebe es nicht nur acht Jahre wie bei der alten Eigenheimzulage, sondern bis zum Ende der Finanzierung.
Eine weitere wichtige Botschaft ist nach den Worten des LBS-Verbandsdirektors, dass es die Förderung ohne jede Einkommensgrenze gibt und dass sie weit mehr als nur die Zulage ausmachen kann. „Singles mit guten Einkommen können inklusive Steuervorteil bis zu 1.000 Euro pro Jahr kassieren“, rechnet Hamm vor. Diese Höchstförderung gelte beim Spitzensteuersatz plus Soli sowie Kirchensteuer. Das mache fast die Hälfte dessen aus, was die Bausparer selbst dafür auf den „Wohn-Riester-Vertrag“ einzahlen müssen.
Wie auch die Stiftung Warentest errechnet hat, summiert sich der Wohn-Riester-Effekt für die meisten Wohneigentumserwerber auf hohe fünfstellige Finanzierungskosten-Einsparungen. Oder anders ausgedrückt: Das Ziel der Schuldentilgung wird einige Jahre früher erreicht als ohne Förderung. Zu Recht weisen die Experten auch darauf hin, dass jeder Käufer von Wohneigentum sich über die Wohn-Riester-Finanzierung informieren lassen sollte.
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Die LBS, mit den Sparkassen in Deutschland die Nummer Eins bei der Wohnungsbaufinanzierung, gehen deshalb davon aus, dass die Altersvorsorge mit Wohneigentum noch an Bedeutung gewinnen wird. Dafür spreche auch, dass seit dem 1. Januar 2010 Guthaben aus allen vorhandenen Riester-Verträgen ohne Einschränkung für die Schaffung von Wohneigentum als Eigenkapital eingesetzt werden kann. Viele Menschen haben nach Einschätzung der LBS noch nicht erkannt, welch große Vorteile für sie in Wohn-Riester stecken. „Vor allem für Schwellenhaushalte kann dies den entscheidenden Impuls geben, den Schritt in die eigenen vier Wände zu tun“, so Hamm. Dies gelte insbesondere auch deshalb, weil zugleich das wirtschaftliche Umfeld mit günstigen Immobilienpreisen und extrem niedrigen Zinsen mehr denn je den Bau oder Kauf attraktiv mache.