Mangel an Fachkräften – Schüler Bafög einführen
Zu den heute präsentierten Ergebnissen der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD, Dr. Eva-Maria Stange: Die soziale Schieflage im deutschen Bildungssystem ist trotz schwarz-gelber Bildungsrhetorik bedenklich. Selbst wenn sie Abitur gemacht haben, entscheiden sich mehr als ein Drittel der Kinder aus Arbeiterfamilien gegen ein Studium.
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Nur 24 von 100 schaffen den Weg an die Hochschulen. In Akademikerfamilien sind es 71 von 100. Von der sozialen Öffnung der Hochschulen sind wir nach wie vor weit entfernt. Da nützt auch alles Gerede vom Aufstieg durch Bildung nichts, Frau Schavan!
Die Unsicherheit bei der Studienfinanzierung ist entscheidend für den Verzicht auf ein Studium. |
Schwarz-Gelb verstärkt diese Unsicherheit mit einer Politik nach dem Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Damit muss Schluss sein! Wir brauchen Sicherheit für junge Menschen aus sozial schwächeren Familien. Dazu müssen Studiengebühren abgeschafft und das BAföG massiv ausgebaut werden. Dazu gehört ein starkes Schüler-BAföG, mit dem junge Menschen gerade aus Arbeiterfamilien ermutigt werden, den Weg bis zum Abitur zu gehen. Und dazu gehört ein deutlich besseres Studierenden-BAföG. |
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Gerade die demografische Situation in den neuen Ländern lässt einen bedrohlichen Mangel an Fachkräften befürchten. Hier gehen noch weniger Kinder aus sozialen Mittel- und Unterschichtfamilien den Weg an die Hochschulen. Die Halbierung der erwachsenen Bevölkerung im Osten Deutschlands hat verheerende Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Ein Umsteuern in der Bildungspolitik hin zu mehr Chancengleichheit ist deshalb nicht nur eine Frage sozialer Gerechtigkeit, sondern auch wirtschaftlich vernünftig.