Riester-Sparer passen ihre Sparraten nicht an
Umfrage: Rund 80 Prozent der Riester-Sparer passen Sparraten nicht an – Gefahr der Zulagenkürzung steigt dadurch deutlich an
Frankfurt (ots) –
– Interesse der Männer an der Altersvorsorge auf Tiefststand
– Jungen Menschen setzen bei der Vorsorge ihre Vorsätze nicht um
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In den letzten zwölf Monaten haben 78 Prozent der Riester-Sparer die Höhe ihrer Sparraten nicht verändert und dadurch eventuell auf Geld vom Staat verzichtet. Das geht aus einer Umfrage von Union Investment zur Altersvorsorge im ersten Quartal 2011 hervor. Dadurch steigt die Gefahr, dass die staatlichen Zulagen gekürzt werden. Für den Erhalt der vollen staatlichen Förderung müssen vier Prozent des sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens des Vorjahres gespart werden. Steigt dieses, müssen auch die Sparraten im Folgejahr angepasst werden. Laut der aktuellen Umfrage wollen nur 15 Prozent der Riester-Sparer ihre Beiträge zur Riester-Rente in den nächsten zwölf Monaten erhöhen. 77 Prozent möchten wollen sie auch im kommenden Jahr nicht anpassen. Zwei Prozent planen, sie zu verringern und drei Prozent sie ganz auszusetzen. Mangelnde finanzielle Möglichkeiten sind dabei nicht immer der Grund für die Nichtanpassung der Riester-Sparraten. Denn nur zwölf Prozent erwarten eine Verschlechterung der eigenen finanziellen Situation.
„Das Ergebnis zeigt, dass der überwiegende Teil der Menschen einen Riester-Vertrag abschließt und sich danach nicht mehr darum kümmert“, so Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Dies sei jedoch falsch, da das jährliche Einkommen oftmals schwanke, betont der Experte. So wird beispielsweise rund jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland nach Tarif bezahlt. Allein deren tariflicher Monatsverdienst stieg im Jahresdurchschnitt 2010 um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Entsprechend ist es wahrscheinlich, dass die meisten Sparer die staatlichen Zulagen gekürzt bekommen“, so Erling. Alleine für das Beitragsjahr 2007 war das bei rund 40 Prozent der Riester-Sparer der Fall, wie der „Vorsorgeatlas Deutschland“ zeigt.
Interesse der Männer an der Altersvorsorge auf Tiefststand
Bei der Differenzierung der Ergebnisse nach Geschlecht ist auffällig, dass die Beschäftigung mit der privaten Altersvorsorge von immer weniger Männern als notwendig erachtet wird. Mit aktuell 62 Prozent (Vorquartal 69 Prozent) liegt der Wert auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Erhebung im dritten Quartal 2007. Damals war es noch für 75 Prozent der Männer wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Bei den Frauen hingegen stieg die Bereitschaft zur Beschäftigung mit der Vorsorge gegenüber der letzten Befragung um zwei Prozentpunkte auf 76 Prozent.
Jungen Menschen setzen bei der Vorsorge ihre Vorsätze nicht um
Besonders bei den Riester-Sparern zwischen 20 und 29 Jahren gibt es offensichtlich eine große Differenz zwischen dem Wissen um die Notwendigkeit der Altersvorsorge und der konkreten Umsetzung. So gaben zwar 80 Prozent der Befragten in dieser Altersklasse an, dass man sich mit der privaten Altersvorsorge beschäftigen müsse (Vorquartal 70 Prozent). Aber nur 40 Prozent haben dies auch bislang getan, was einen Rückgang um sieben Prozentpunkte gegenüber der letzten Befragung darstellt. Damit liegen sie deutlich unter dem Durchschnitt von 67 Prozent aller Befragten.
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