Statt BAFöG doch lieber arbeitslos ?
Der Bundesverband liberaler Hochschulgruppen (LHG) hält die Debatte um eine angemessene Höhe der Sozialleistungen für sehr befremdlich.
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(openPR) Ein nach BAFöG berechtigter Student bekommt monatlich in Deutschland maximal 648 Euro (Durchschnitt 375 Euro). Zieht man davon alleine die für die ärmsten 20% der Deutschen erhobenen Wohnkostenab, bleiben noch 322 Euro. Davon muss er neben seinem Lebensunterhalt noch Bücher, Exkursionen, Arbeitsmaterialien, Semester- und gegebenenfalls Studienbeiträge zahlen – bei der Arbeitsbelastung eines Berufstätigen. Das ALG II liegt mit 359 Euro plus Wohngeld deutlich darüber. Der Bundesvorsitzende des LHG, Johannes KNEWITZ, dazu: „Für die meisten BAFöG-Studenten würde es sich theoretisch lohnen, sich arbeitslos zu melden und „schwarz“ zu studieren! Es ist schon merkwürdig wie wenig ein chancengerechter Zugang zum Studium in der Bundesrepublik zählt!“
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Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen begrüsst die von Schwarz-Gelb vereinbarte inflationsbedingte Anpassung des BAFöG, auch wenn sie noch lange nicht ausreichend ist. KNEWITZ: „Wenn Bildungspolitik wirklich die beste Sozialpolitik ist, sollten wir denjenigen, die etwas für ihre Bildung tun, zumindest die gleiche Wertschätzung entgegenbringen wie Arbeitslosen. Wenn ALG II Empfänger von ihrem Einkommen nicht leben können, frage ich mich, wie Studenten von BAFöG studieren sollen!“ Der Bundes-LHG tritt für ein innovatives BAFöG ein. Kern des Konzeptes ist ein Vollzuschuss an alle Studierenden in Höhe von 400 Euro im Monat bis zum Erreichen des Bachelors und inklusive Kindergeld. Darüber hinaus sollen Stipendien und Studienkredite zur Verfügung stehen.
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